Jung und gesund – alkoholfreier Rotwein macht es möglich

Im ersten Moment, als du gehört hast, dass alkoholfreier Rotwein jung und gesund macht, wirst du womöglich gedacht haben: Das ist ein Scherz, oder? Doch die Wahrheit ist, dass alkoholfreier Rotwein auf unseren Körper tatsächlich noch mehr positiven Einfluss hat, als die reine Tatsache der Alkoholabstinenz. Aber kann man sich mit alkoholfreiem Rotwein wirklich gesund, ja vermeintlich sogar jung trinken?

 

Der Wunderstoff Resveratrol

Viele von euch kennen vielleicht den inoffiziellen Sager mancher Ärzte, dass ein Achterl Rotwein am Tag gesund sei und gut gegen Herz-Kreislauferkrankungen wirkt. Basis für diese Aussage sind einige Studien, die zur Gruppe der Polyphenolen, konkret der Untergruppe Resveratrol, vorliegen. Dabei handelt es sich um jenen “Wunderstoff“, der insbesondere in der Nahrungsergänzungsindustrie regelrecht gehypt wird und eben auch im Rotwein enthalten ist.

Dieser antioxidative Pflanzenstoff gilt als Anti-Aging und Langlebigkeitsgarant und weist darüber hinaus auch noch präventive Wirkungen gegen die häufigsten chronischen Erkrankungen der heutigen Zeit (z.B. Herz-Kreislauferkrankungen) auf. Resveratrol senkt unter anderem das Herzinfarktrisiko um bis zu 50 Prozent und ebenso den Blutdruck. Zudem wird die Zellalterung gebremst und die Immunabwehr gestärkt.

Wie es Resveratrol in den Rotwein schafft

Doch wie kommt dieser tolle Pflanzenstoff nun in den Rotwein? Trauben bilden Resveratrol als Schutzmechanismus gegen z.B. Pilzerkrankungen, das in den Traubenschalen dann gespeichert wird. Je nach Rebsorte und Bewirtschaftung des Weingartens weisen Trauben mehr oder weniger Resveratrol auf.

In der Zeit, wo der Wein auf der Maische, also den zerdrückten Traubenschalen liegt, gelangt der Stoff mit einem gewissen Anteil aus den Traubenschalen in den Wein. Die Dauer, wie lange der Wein auf der Maische liegt hat dabei einen Einfluss darauf, wie viel des in den Schalen enthaltenen Resveratrol in den Wein gelangt.

Nach ca.  ca. 24 Tagen ist dann aber auch das Maximum an Resveratrol-Auslaugung erreicht. Der Kontakt mit der Maische ist bei der Entstehung von Rotwein ein wichtiger Bestand und einer der wesentlichen Unterschiede zur Herstellung von klassischen Weißweinen. Allerdings gibt es mehr und mehr auch maischevergorene Weißweine auf dem Markt. Diese ebenso wie Roséweine, die auf der Maische ausgebaut wurden enthalten auch Resveratrol aber in deutlich geringeren Mengen. Denn ihre Zeit auf der Maische fällt kürzer aus als bei der Rotweinherstellung. Soweit, so gut. Doch was passiert mit Resveratrol in alkoholfreien Rotweinen? Ist dieser Stoff noch enthalten? Und wenn ja, nimmt er durch den Alkoholenzug zu oder ab?

Dem Resveratrol auf nüchterner Spur

Dieser Frage ging das bekannte österreichische Weingut Heribert Bayer aus Neckenmarkt gemeinsam mit Herrn Dr Braunöck von W&G nach. So brachte es im Sommer 2023 als erstes renommiertes Weingut Österreichs einen alkoholfreien Premium Rotwein namens Zeronimo Leonis Blend auf den Markt. Das Besondere liegt wie allzu oft im Detail.

Denn dieser alkoholfreie Rotwein der Spitzenklasse wurde aus der kürzlich mit 98 Falstaff Pkt. bewerteten Rotwein-Cuvée In Signo Leonis gewonnen – eine der höchst bewerteten Cuvées Österreichs. Diese Herangehensweise ist nicht nur einzigartig in Europa, sondern ermöglichte auch einen einmaligen Vergleich.

So wurde der Anteil des Resveratrol im Wein mit Alkohol In Signo Leonis mit demselben Wein ohne Alkohol Zeronimo Leonis Blend verglichen. Und das Ergebnis war überraschend.

Denn der Wunderstoff Resveratrol ist im Wein ohne Alkohol um ganze 15% mehr vorhanden. Durch die Konzentration des alkoholfreien Weins von 100% auf 86% – jene Menge, die nach dem Entzug der 14% Alkohol übrig blieb, konzentrierte sich auch das Resveratrol. Die angewandte Aromarückgewinnung aus dem entzogenen 14% Alkohol ist für den restlichen 1% des gestiegenen Resveratrolanteils verantworlich.

Die Tatsache, dass das Resveratrol im Wein in flüssiger und nicht wie beispielsweise bei Resveratrol Kapseln oder Tabletten in fester Form vorhanden ist, macht es zudem für den Körper besser aufnehmbar.

Es ist also Fakt, dass man bei jedem Schluck alkoholfreien Rotwein sich und seinem Körper etwas Genussvolles, Gutes und Präventives gönnt, und seine Zellen über lange Sicht tatsächlich jünger, schöner und gesünder macht bzw. machen. Mit diesem Wissen schmeckt es dann gleich doppelt so gut.

Eine weitere spannende gesundheitsrelevante Erkenntnis noch am Rande: Das Histamin im alkoholfreien Rotwein wurde durch den Entzug des Alkohols um rund 20% gesenkt. Also, auch in diesem Punkt sammelt der alkoholfreie Rotwein deutliche Pluspunkte. Die Wine-Life Balance ist kein Mythos mehr – es gibt sie wirklich. Bleibt nur noch eine Frage offen: Spieglein, Spieglein an der Wand, wo bleibt mein Glas alkoholfreier Rotwein in der Hand?

Veröffentlicht am 16.12.2023 von Bernegger

Links:
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